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Der legendäre Trasslauf von Zell am See

Die Trass ist eine schwarze Piste von der Schmittenhöhe ins Tal. Noch jetzt gilt sie als sehr schwierige Strecke. Früher war sie aus heutiger Sicht gruselig. Die Trass wurde 1938 in den Wald geschlagen. Sie war schmal und so steil, dass bis 1970 eine maschinelle Präparierung mit dem damaligen Gerät unmöglich war. Teile waren eine reine Buckelpiste. Erst in den 80er-Jahren wurde sie verbreitert und in den heutigen Zustand gebracht.
 

Der Trass-Riesentorlauf fand erstmals 1951 statt. In den 50er-Jahren sind viele bekannte Rennläufer mitgefahren, etwa Anderl Molterer und Toni Mark. 1963 fand das Rennen vorerst zum letzten Mal statt. 1983 wurde es von Albert Schmidhuber von der Skischule Zell am See wiederbelebt. Sie veranstaltet das Rennen bis heute. 1995 stellte ein gewisser Hermann Maier mit 3:47,12 Minuten einen Streckenrekord auf, der fast 20 Jahre hielt, bis in Christopher Hörl aus Saalfelden unterbot. Die Zeiten sind aber nicht vergleichbar, weil der Kurs jedes Jahr etwas anders gesetzt wird.
 

Die Zeller Tradition im Skirennsport begann nicht erst 1951. Die Teilnehmer des Trasslaufs erhalten je nach Zeitrückstand das Fischabzeichen in Gold, Silber oder Bronze. Es wurde vom Zeller Juwelier Mösslacher entworfen und zeigt unter anderem einen Hecht. Um diese Fischabzeichen wurde schon ab 1935 gefahren. Das "Fischrennen", ein Abfahrtslauf von der Schmittenhöhe über die Nordabfahrt nach Zell am See, fand bei mindestens fünf Teilnehmern beliebig oft während einer Wintersaison statt. Die Rennläufer kämpften um das Fischabzeichen der Meisterklasse (bei Bewältigung der Strecke unter zehn Minuten), in Gold (unter zwölf Minuten), in Silber (unter 17 Minuten) und in Bronze (unter 25 Minuten). Gefahren wurde querfeldein. Pisten gab es nicht.

Das legendäre Trassrennen mit ca. 130 Startern findet meistens im Jänner statt.  Mitfahren darf nur, wer über 18 ist. Spitzenfahrer erreichen bei dem Marathon-Riesentorlauf Zeiten unter vier Minuten. Im Ziel sinken die meisten erschöpft in den Schnee.

Herbert Blaickner beim Trasslauf in den 1950er-Jahren.

Manche sagen, der Trasslauf sei konditionell härter als die Kitzbüheler Streif. Kein Wunder bei 4150 Metern Streckenlänge, 1080 Meter Höhenunterschied und 110 Toren.

GESCHICHTE

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